Trance ist ein Alltagsphänomen. Wir stellen Trancen in verschiedenen Formen fest. Die Aktiv-Wach-Trance: Stell dir eine Person vor, die ganz nebenläufig strickt, oder ganz nebenläufig Auto fährt, und sich dabei unterhalten kann. In diesem Beispiel wird die Tätigkeit des Stricken oder des Autofahrens ganz unbewusst durchgeführt.
Primäre Trance
Die Primäre Trance, bzw. die Trance erster Ordnung: Eine Person liest ein spannendes Buch, oder sieht einen spannenden Film. Seine Aufmerksamkeit ist stark auf die Handlung fokussiert. Andere Sinne sind vom Bewusstsein in diesem Moment abgekoppelt. Es klingelt vielleicht an der Haustür, oder der Partner spricht die Person an. Es wird nicht wahrgenommen.
Sekundäre Trance
Die sekundäre Trance oder Trance zweiter Ordnung: In einem Gespräch klingt bewusst oder unbewusst, ein Gefühl oder eine Erinnerung an, die gar nichts mit dem Hier und Jetzt zu tun hat. Ein Teil von uns reagiert auf etwas, dass nicht Inhalt dieser Unterhaltung ist. Anhand dieser Beispiele kann man sagen Trance ist alles was du nicht mit der bewussten Aufmerksamkeit lenken kannst und du nicht mehr vollständig mit deiner Aufmerksamkeit im Hier & Jetzt bist. Um einen Trancezustand zu erreichen gibt es verschiedene Wege. Die Hypnose ist nur einer von ihnen. In Trance-ähnliche Zustände kommen wir unter anderem auch durch Rauschmittel, durch Sex / Liebe, durch Rituale, durch Musik, Angst, durch Entbehrungen, durch Meditation, durch körperliche Anstrengung und auch durch religiösen Eifer. Das ist keine vollständige Liste.
Trance ist messbar
Eine Trance kann man auch mit wissenschaftlichen Methoden, an gewissen Gehirnwellen, erkennen. Wie der Schlaf ein anderer Bewusstseinszustand als der Wachzustand ist, ist die Trance weder Schlaf noch Wachzustand. Die Trance liegt irgendwo dazwischen. Damit einher funktionieren auch unsere routinierten psychischen Verhaltens- und Wahrnehmungsmuster anders. In einer Trance hat man einen besseren Zugang zum Unterbewusstsein, beziehungsweise zum Unbewussten, da unser Wachbewusstsein den Blick auf unbewusste Prozesse besser freigibt. Die Fähigkeit in eine Trance zu gehen, durch welchen Zugang auch immer, ist individuell ausgeprägt. Es scheint aber jeder Person möglich zu sein. Der aktuelle Biorhythmus einer Person spielt ebenfalls eine Rolle. Es gibt Zeitpunkte am Tag an dem man leichter in eine Trance gehen kann. Dieses Phänomen ist den ultradianischen Rhythmen zuzuordnen, denen wir u.a. mehrfach am Tage unterliegen, und kennt Aktivitäts- und Passivitätsphasen.
Ultradianischer Rhytmus
Dieses Phänomen ist mit unseren Schlafphasen, die Abfolge von REM-Schlaf und Tiefschlaf, vergleichbar. Auch die passiven Phasen des ultradianen Rhythmus, die wir während des Tages erleben, sind anscheinend dazu gedacht die Ereignisse des bisherigen Tages zu verarbeiten und den Körper zu regenerieren. Zu einem solchem Zeitpunkt, an dem man möglicherweise schon zu Tagträumereien neigt, wird man auch leichter in eine Trance gelangen können. Der Körper und die Psyche sind dann schon in einem eher passiv-orientierten Modus. Wir erleben viele Trancen im Laufe eines Tages, nur nehmen wir diese eben nicht als Trance wahr.